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Am Arsch die Räuber…

Was verdienen Pferde eigentlich?

Pferde verdienen, dass die Menschen anfangen, sich selber gut zu behandeln. Für sich selbst zu sorgen und sich selber wert zu schätzen. Das nennt man Selbstfürsorge, Selbstliebe und achtsames Schauen auf sich selber.

Denn, wenn es dem Menschen gut geht, er Spaß hat und sich selber mag, wird es auch dem Pferd gut gehen. Ganz automatisch ?

Das habe ich heute auf Facebook gepostet. Stimmt ja auch.

AAAAber…

Wenn ich das jetzt so gelesen hätte, ohne mich je vorher damit beschäftigt zu haben, dann kann ich mir schon gut vorstellen, dass da ein dickes Aaaaaaber… auftaucht. Was meint sie denn damit??

Also…sorge für Dich selbst und Deiner Umwelt wird es auch gut gehen. Hier mit dem Fokus auf´s Pferd. Ganz klar. Was anderes sagt der Post nicht. Dann dachte ich mir…. wieder mal leicht gesagt. Was bedeutet das eigentlich und welche Konsequenzen hat es, wenn man anfängt, dem zu folgen… Und, vor allem…WIE geht das, bitteschön!!

“Sorge für Dich, dass es Dir gut geht.” Das ist immer so leicht gesagt. Vor allem als Außenstehende. Wenn man nicht mittendrin steckt in dem, was “nicht so gut ist” oder vielleicht auch “ziemlich Scheisse”. In dem, was belastet, Stress verursacht und dafür sorgt, dass Du Dich einfach schlecht fühlst, was manchmal sogar unlösbar erscheint (es ist nie unlösbar, mittendrin ist nur eine echt blöde Position, um Lösungen und Möglichkeiten hinaus zu finden), dann sind gute Ratschläge einfach. Es sind ja nicht die eigenen Emotionen, die ausgelöst werden. Manchmal sorgt aber halt schon alleine der Gedanke daran für Schweißausbrüche und Bauchschmerzen. Oder Schlimmeres. Kenn ich gut, es ging mir lange Zeit selber so. Wenn es nicht um die eigenen Probleme geht, sind die Leute großzügig mit Tipps und wohlgemeinten Handlungsaufforderungen: “Mach´s doch einfach.” Alles ganz simpel, klar und logisch. Ja. Von außen!!

“Am Arsch die Räuber”

Sorry für die deutlichen Worte. Das ist inzwischen einer meiner Lieblingssätze, wenn es darum geht, dass mal wieder irgendwer was besser weiß, ohne sich auch nur ein bisschen die Mühe zu machen zu erfahren, was wirklich los ist. Wie die dazugehörigen Gefühle, Gedanken und Erfahrungen sind. Wie schnell ist die eigene Welt mit allen dazugehörenden Interpretationen und Bewerungen dem anderen um die Ohren gehauen. Wie es ihm damit geht? Egal. Hauptsache die Meinung dazu ist gesagt.

Und trotzdem sage ich: “Sorge für Dich selber und es wird Dir gut gehen!” Das hat nichts mit Egoismus zu tun sondern eben mit Selbstfürsorge. Nur, wenn es Dir gut geht, wirst Du das wirklich an Deine Mitmenschen und vor allem auch an Dein Pferd weitergeben können. Was Du für dich nicht hast, wie willst Du es geben. Oder besser gesagt, das, was Du hast wirst Du weitergeben. Empfindest du Glück und Zufriedenheit, gibst Du es weiter. Ist Stress, Druck und Ärger in Dir, strahlst Du das aus.

Wenn Du mal in Dich gehst und ehrlich nachfühlst…. was ist in Dir hauptsächlich aktiv. Eher positive Emotionen oder doch auch negative. Hier ist eine Bestandsaufnahme wirklich sinnvoll. Sie gibt Aufschluß über Deine Befindlichkeit. Mache sie Dir bewusst.

Gefühle haben große Wirkung

Ich rede hier vor Allem von Gefühlen. Fakt ist, jeder Gedanke, den Du denkst, jedes Wort, das Du sprichst, hat Wirkung. Und bekommt eine Antwort. Und zwar von Deinem Körper. Die Antwort des Körpers auf Gedanken sind….Gefühle. Negativ wie positiv.

Leider sind wir Menschen so gestrickt, dass wir die weniger unterstützende und hilfreiche Variante viel öfter nutzen. Da ist die Übung oft recht groß. Das kennen viele nur zu gut. Denke einfach mal an den letzten Stress, den Du hattest. Zum Beispiel mit der extrem zickigen Miteinstellerin. Du weisst schon. Die, die alles besser weiss. Und immer was zu sagen hat, egal, ob Du das hören möchtest, oder nicht. Sie lässt Dich einfach nicht in Ruhe, was du machst findet in ihren Augen eher selten Gnade. Sie nervt einfach richtig. Ständig ärgerst Du Dich über sie.

Alleine der Gedanke daran löst eine körperliche Reaktion aus. Ist es vielleicht der Kloß, der Dir jedesmal den Hals zuschnürt, weil Du ihr gerne mal so richtig die Meinung sagen und Deinem Ärger Luft machen möchtest? Aber das macht man ja nicht. Außerdem gibt das schlimmstenfalls nur noch mehr Ärger. Der staut sich dafür in Deinem Hals und wird immer dicker. Weil er nicht raus darf. Oder ist es vielleicht ein Druck auf dem Herzen, der Dich jedesmal einengt? Es kann auch der Knoten im Bauch sein, der alles blockiert. Als gestaute Wut, die nicht sein sollte.

Das alles kommt bei Deiner Umwelt an. Bei den Menschen und vor allem beim Pferd. Das reagiert gestresst, es spürt Deinen Ärger und Deine Wut. Und kann ja gar nichts dafür. Eine Reaktion kann sein, dass es nicht so gerne herkommt. Wer möchte schon den Stress des anderen abbekommen. Oder den Ärger. Eine weitere Reaktion ist oft die mangelnde Aufmerksamkeit und Konzentration des Pferdes auf seinen Menschen. Auch ganz klar, der ist ja mit seiner Aufmerksamkeit auch ganz wo anders. Er denkt an seinen Stress, fühlt den Ärger und die Wut. So ist ein harmonisches und erfolgreiches Miteinander eher schwierig.

Das geht auch komplett anders

Was aber eben im Einschränkenden geht, funktioniert auch im Positiven. Es muss nur genutzt werden. Wird es leider viel seltener. Wirkt aber genauso gut.

Denke doch mal an Dein Pferd. Das holst Du vielleicht regelmässig von der Koppel oder aus dem Offenstall. Bislang bist Du immer den ganzen Weg zu ihm hingestapft und hast es tatsächlich holen müssen. Es hat sich von selber keinen Meter bewegt. Und irgendwann kam dann der Tag, ab dem es plötzlich von selber auf Dich zugekommen ist. Zu Dir. Ganz von alleine! Wie hat sich das für Dich angefühlt. Was für Gefühle waren in dir aktiv, als Du begriffen hast, es kommt auf Dich zu. Freude? Glück? Begeisterung?

Ich vermute mal (eigentlich weiß ich es ja), dass alleine die Erinnerung daran diese Gefühle wieder in Dir auslöst. Du freust Dich, fühlst Dich gut und erlebst die Verbindung zum Pferd. Welche Reaktionen spürst Du jetzt im Körper? Öffnet sich Dein Herz? Weiten sich deine Lungen und das Atmen wird dadurch tiefer? Oder wird Deine Brust frei? Alleine durch die Gedanken daran, durch das Denken an diese schöne Erinnerung, versetzt Du Dich in diesen angenehmen Zustand. Und auch den bekommt natürlich Deine Umwelt mit. Dein Pferd sowieso. Aber auch die Miteinsteller, Kollegen und Dein Partner. Wie reagieren alle darauf? Mit Freude, Glück und vielleicht auch mit Begeisterung. Dein Pferd ist viel lieber bei Dir. Wer hat nicht gerne Spass! Ihr könnt Euch beide auf die anstehenden Aufgaben konzentrieren und zusammen kreativ Lösungen für Probleme finden. Neues ausprobieren. Zusammen Spass haben bringt noch mehr Spass. Und Schwupp…. ist sie da, die Spirale nach oben. Mit Spass, Freude und Leichtigkeit. So werdet Ihr zusammen strahlen.

Pferde nehmen das, was du ihnen gibst

Am Anfang stehen immer deine Gedanken. Egal, ob sie negativ sind, oder aber positiv, Du nutzt sie. Sie wirken. Werden zu Gefühlen. Menschen sind oft sehr unbewusst und achten nicht auf ihre Gedanken. Die verselbständigen sich dann mal gerne und bekommen richtiggehend ein Eigenleben. Gedankenschleifen und Grübeln sind das Ergebnis. Die schränken ein, blockieren.

Als erstes ist es wichtig, sich dieser Tatsache einfach bewusst zu werden. Wenn Du merkst, dass Du Dich wieder in unbewussten, automatisierten Grübeleien und den dazu gehörenden, einschränkenden Gefühlen verlierst (all das strahlst du ja aus), kannst Du anfangen, dem bewusst ein Ende zu setzen. Ein Stopp! hilft Dir dabei.

Und dann gilt es herauszufinden, welche unterstützenden und hilfreichen Gedanken es für Dich gibt. Die dann gerne zur Schleife auswachsen dürfen. Weil sie Dir ja positive und angenehme Gefühle bescheren. Es geht dir ganz einfach gut damit. Ein netter Nebeneffekt ist, dass die einschränkenden Gedanken dadurch ihre Macht verlieren. Sie werden weniger.

DU entscheidest

Positive Gedanken wirken genauso stark und intensiv wie negative. Sie lösen ebenso Gefühle aus, nur halt eben positive. Wer fühlt sich nicht gerne wohl. Was in Dir wirkt ist davon abhängig, was Du nutzt. Du alleine triffst die Entscheidung. Fängst Du an, das Positive in Deine Gedanken zu holen und zu nutzen, werden Deine Gefühle dem folgen. Der nette “Nebeneffekt” von allden ist, Dein Pferd wird dem auch folgen. Ganz einfach, mit Freude und mit Begeisterung.