fbpx

Der aufrechte Reitersitz im Coaching – 1. Teil

Wo ich jetzt gerade so beim Thema aufrechter Reitersitz ( ==> Letzter Blogartikel ) bin….der aufrechte Reitersitz im Coaching – passt das überhaupt zusammen? Najaaaa…..Dass Angst einen großen und nicht wirklich positiven Einfluss auf den aufrechten Reitersitz hat, ist jetzt kein Geheimnis mehr, da die Angstreaktion ja auch eine massive Körperreaktion mit einschließt. Kopf nach unten, Schultern hochgezogen. Der Oberkörper fällt nach vorne, der Schwerpunkt gerät auch durch die ungünstige Hochatmung immer mehr nach oben. Die Beine wandern immer höher und der tiefe Sitz und die damit wichtige Verbindung zum Pferd geht flöten.

Völlig normale Reaktionen erstmal. Allerdings nicht sehr unterstützend, wenn doch mein Ziel ist, die Angst unter Kontrolle zu bringen, das Pferd loszulassen und wieder geschmeidig und gelassen mitzuschwingen.

Im Coaching

Ist das vordergründige Thema natürlich immer erst einmal die Angst, weil sonst gar nicht so richtig klar wird, was beim Sitz so alles los ist. Die Angst liegt obenauf und alles andere ordnet sich ihr unter. Das Coole ist aber, je mehr die Angst sich löst, umso mehr kommt der für die Verbindung so wichtige Reitersitz wieder in den Fokus. Und mit „aufrecht“ hat der dann meistens nicht mehr viel zu tun. Das ist erst einmal eher frustrierend für die Menschen. Aber eigentlich ist es positiv, denn jetzt können wir uns auch mit dem Sitz auf dem Pferd beschäftigen, was vorher gar nicht möglich war.

Wie läuft sowas ab

Dazu möchte ich einfach mal erzählen, was da neulich im Coaching „passiert“ ist. Meine Kundin und ich haben schon sehr erfolgreich an ihrer Angst gearbeitet. Sie ist deutlich sicherer und souveräner geworden. Im Reitunterricht ist ihr immer mehr aufgefallen, dass ihr aufrechter Reitersitz und damit ihre Einwirkung und Verbindung zum Pferd ziemlich gelitten hat.

Ich hab ihr zum „Start“ eine meiner Lieblingsfragen gestellt: „Welchen Wunsch hast du denn für das Coaching heute?“ Die Antwort kam auch prompt: „Endlich wieder aufrecht und erhaben auf meinem Pferd sitzen.“ Ihr war sehr bewusst, dass sie nur dann eine leichte Verbindung zum Pferd und auch eine geschmeidige Einwirkung hat. So. Und plötzlich war der aufrechte Reitersitz im Coaching das Thema Nr. 1!

Das Problem

Obwohl ihr das bewusst war und sie ihre falsche Körperhaltung durchaus im Fokus hatte, war sie nicht abzustellen. Die Reitlehrerin hat sie immer und immer wieder korrigiert und sie hat sich redlich bemüht, die Anweisungen umzusetzen, aber vergeblich. Alle Maßnahmen waren nicht von langer Dauer. Das war natürlich lästig, sie war enttäuscht und hat sich immer wieder über sich selber geärgert.

Da ich „meine“ Menschen ja gerne genau da abhole, wo sie gerade stehen und der aufrechte Reitersitz ihr vordringlichstes Problem war, haben wir also genau das gemacht: ihren aufrechten Sitz im Coaching bearbeiet. Was ich vielleicht noch erwähnen sollte: Das Coaching war ONLINE. Wir haben uns also nicht direkt getroffen und ihr Pferd stand zu dem Zeitpunkt schön entspannt auf seinem Paddock.

Erste Schritte

So. Wie haben wir das also gemacht. Zuerst brauchte ich natürlich Klarheit, über welche Körperhaltung wir genau reden, wenn sie auf dem Pferd sitzt. Brauche ich das Pferd dazu? Nein. Das geht super ohne. Also habe ich sie aufstehen und mental auf ihr Pferd setzen lassen, damit ich sehe, wie sie sitzt. Sie hat sich seitlich zu mir, also in´s Profil gedreht, das funktioniert wunderbar.

Das Erste, was mir auffiel, waren die nach innen eingeknickten Handgelenke. Die Hände waren offen, sie war sehr bemüht, sie zur Faust geschlossen zu halten, aber das hat eher nicht so gut geklappt.

„Fragerunde“

Meine erste Frage war jetzt: „Welches ist die korrekte Handhaltung, die eine „reibungslose“ und weiche Verbindung zum Pferd ermöglicht?“ Antwort: „?“

Zweite Frage: „Wie schaffst du es, mit einer kleinen Änderung deines Fokus´ deine Hand leicht aber konsequent zur Faust zu schließen und das auch beizubehalten?“ Antwort: „?“

Dritte Frage: „Diese Handhaltung, die du momentan hast, welchen Einfluss hat sie auf deinen Sitz und ist DAMIT überhaupt ein tiefer und aufrechter Reitersitz möglich?“ Die Antwort war dieselbe wie zuvor.

Kopfschütteln

Vierte Frage: „Was erklärt dir deine Trainerin eigentlich dazu?“ Antwort: „Dazu hat sie noch nichts gesagt.“

Ganz ehrlich??? Da konnte ich echt nur noch den Kopf schütteln. Es wird an so vielen einzelnen Baustellen herumgedoktort, statt einmal das große Ganze in den Blick zu nehmen und zu schauen, nach welcher Logik der Körper aufgebaut ist und was ich ändern muss und kann, damit der Körper sich natürlich aufrichten und geschmeidig werden kann. Das ist viel einfacher und viel erfolgreicher.

Wie es weitergeht und was wir mit ihrem aufrechten Reitersitz im Coaching auf die Sprünge geholfen haben, das erzähle ich dir im 2. Teil 🙂

Wenn du noch mehr wissen möchtest, schau hier: Sitz gerade!