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Pferde und Emotionen

Angst und ihre Entstehung

Pferde nehmen unsere Befindlichkeiten sofort wahr. Das ist kein Geheimnis mehr. Sie reagieren gestresst auf unseren Stress, unsicher auf unsere Angst, freudig auf unsere Leichtigkeit. Wenn du ärgerlich bist oder innerlich sehr unter Druck stehst, brauchst du dich also nicht wundern, wenn dir dein Pferd “um die Ohren fliegt”, explodiert oder ganz einfach nicht zu dir kommen will. Oft trösten sie, wenn wir traurig sind, sind einfach da.

Angst, Wut, Ärger, Trauer, Freude gehören zu unseren grundlegenden Emotionen. Sie beeinflussen, wie wir uns fühlen, unser Körper und Denken reagieren auf sie – in Bruchteilen von einer Sekunde. Ihnen liegen Erfahrungen, Erziehung, Überzeugungen und unsere Persönlichkeit zugrunde. Nicht immer ist uns bewusst, was da so in uns passiert, warum wir auf einmal reagieren, wie wir reagieren oder warum die gute Stimmung, die gerade noch da war, plötzlich völlig im Eimer ist.

Wo Kommt´s denn her

Wichtig ist erstmal zu wissen: Emotionen sind immer objektgebunden, d.h. eine Emotion entsteht nicht einfach mal so, weil sie gerade Lust darauf hat. Sie bezieht sich immer auf ein Objekt. Das kann eine Situation, ein Mensch, ein Gegenstand sein, aber auch der Gedanke an etwas, das zum Beispiel in der Vergangenheit passiert ist oder in der Zukunft passieren wird. Du hast Angst VOR etwas, ärgerst dich ÜBER jemanden, freust dich ÜBER etwas.

Wie entsteht sie, die Emotion.

Eine Emotion entsteht in erster Linie unbewusst. Bist du emotional, bist du reaktiv. Steckst du mittendrin in deiner Emotion, zum Beispiel in der Angst, du könntest beim nächsten Buckler runterfallen, bist du allenfalls reaktiv. Oftmals sogar handlungsunfähig. Du hast wenig bis keine Kontrolle mehr über das, was du tust und findest keine Handlungsalternativen, die dich vielleicht aus der Bredouille bringen würden.

Der Weg in die Emotion

  1. Wahrnehmung. Der erste Schritt in die Emotion ist die (oftmals unbewusste) Wahrnehmung einer Situation oder eines Objektes, ein Wort, das du hörst, ein kleiner Gedanke, der plötzlich da ist.
  2. Bewertung. Die Bewertung dieser Situation, des Objektes oder Gedankens bakommst du praktisch sofort mitgeliefert. Von der Vorstellung, dass diese Bewertung objektiv ist und die Realität erfasst, kannst du dich gleich wieder verabschieden. Sie ist eben beeinflusst von deinen Erfahrungen, Überzeugungen, Prägungen und noch Einigem mehr. Sie ist immer subjektiv. Und nur, wenn eine Situation oder ein Objekt eine Bedeutung für dich haben, nimmst du es überhaupt wahr und eine Emotion wird ausgelöst.
  3. Der Körper reagiert. Im Falle der Angst mit erhöhter Herzfrequenz, das heisst Herzklopfen, schnellerer Atmung, die Blutgefäße weiten sich, Adrenalin wird ausgeschüttet. Der Körper stellt sich auf die (vermeintlich) gefährliche Situation ein.
  4. Das Gefühl entsteht. Nämlich …. Angst. und das ist in Mimik, Gestik und in der Stimmlage zu erkennen. Die Emotion hat Einfluß auf die Kommunikation.
  5. Verhalten. Jeder Motivation lieg ein Gefühl zugrunde, d.h. jede Handlung zielt darauf ab, das emotionale Befinden zu verbessern oder zu vermeiden. Wird Ekel ausgelöst, ist die Reaktion darauf Zurückweisung. Wird Freude ausgelöst, willst du mehr davon. Bei Angst ist vermeidendes Verhalten typisch. Nicht das aushalten müssen, was so unangenehm ist.

Raus aus der Emotion

Es ist wichtig, willst du deine Beziehung zu deinem Pferd partnerschaftlich, basierend auf gegenseitigem Vertrauen und auf Augenhöhe gestalten, dass du die Kontrolle über deine Emotionen zurückgewinnst. Dass du nicht mehr auf sie RE-agierst, sondern anfängst zu agieren. Denn das ist durchaus möglich. Dich BEWUSST zu entscheiden, was du fühlst. Und dann kommst du aus der unbewussten Emotion und erschaffst ….. Gefühl. Ein Gefühl, zum Beispiel Ruhe, zu haben, ist eine BEWUSSTE und AKTIVE Entscheidung von dir. Damit wirst du wieder Herr/Frau über deinen inneren Zustand, dein Denken und Handeln. Kannst passend auf Situationen, Objekte und Gedanken reagieren und dein Stress sinkt rapide.